Jede Maschine braucht Automatisierungs-Technik. Für dieses Projekt war das ein kleiner Steuerschrank, für welchen ich zuständig war. Ziel war es, mittels Frequenzumrichter die jeweiligen Drehzahlen der Motoren über Potentiometer einstellen zu können. Zur Verfügung standen mir ein gebrauchter Steuerschrank, zwei Frequenzumrichter, ein Sicherungsautomat und ein Pnoz Sicherheitsrelais. Schnell stellten sich die ersten Fragen: Wie soll die Steuerung am Schluss aussehen? Wie gross wird Sicherheit geschrieben? Wo platziere ich die einzelnen Bauteile und Bedieneinheiten? Nach reiflicher Überlegungen und  Rücksprachen wusste ich schnell, was ich zu tun hatte. Zuerst zeichnete ich die Schemen. Einmal für den Hauptstromkreis und einmal für den Steuerstromkreis. Ich fertigte Stücklisten, Skizzen und Zeichnungen für die Platzierung der Bedienelemente, Bauteile, Kabelkanäle, Löcher etc… 

Natürlich benötigte ich auch einen Haufen Teile, welche mir nicht zur Verfügung standen. Da ich jedoch bei Einzelnen weder eine Artikelnummer noch eine genaue Beschreibung hatte, gestaltete sich die Suche als sehr umständlich. Wussten Sie zum Beispiel, dass wir im Lager kleine Lämpchen haben, welche Telefonlampen genannt werden? – Ich auch nicht!

Nachdem ich dann alle Materialien gefunden hatte, startete ich als erstes mit dem Bohren der Löcher im Steuerschrank und auf der Montageplatte. Ich befestigte die Kabelkanäle, Profilschienen und die Klemmen. Danach montierte ich die Frequenzumrichter, Schützen, Motoschutzschalter und die Sicherheitskomponenten. Das Verdrahten konnte beginnen. Immer mehr ähnelte das kleine Kistchen einem richtigen Steuerschrank!

Schnell waren alle Leiter angeschlossen und verdrahtet. Wie sich jedoch herausstellte, wollte man beide Frequenzumrichter nicht über ein gemeinsames, sondern über zwei Potentiometer ansteuern. Gesagt getan, war auch dieses kurzerhand eingebaut. Alles funktionierte bereits nach einem ersten Test. Ein weiteres Kriterium war die Mobilität des Schrankes. Ich fertigte eine fahrende Plattform an und befestigte Ringschrauben am Steuerschrank, damit er auch von einem Kran wegtransportiert werden kann. Um das Speisekabel zu verstauen und um sonstige Werkzeuge zu versorgen, habe ich links und rechts je eine Plenty-Box befestigt. Die Freude war riesig, als der Steuerschrank fertig und funktionstüchtig da stand.

Ich war natürlich auch stolz darauf, ein so tolles und spannendes Projekt selber und ohne Hilfe realisieren zu dürfen! Besonders gefallen hat mir das Zeichnen der Schemen. Mir gefällt es, auf dem Papier eine Steuerung zu entwickeln und diese nachher realisieren zu können. Ich bedanke mich bei Ihnen für das Lesen meines kleinen Artikels und hoffe, dass der Steuerschrank noch lange im Einsatz bleiben kann!

Fabian Frey, Automatiker, 2. Lehrjahr